Die Projekte wurden und werden gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Jugend, Bildung und Sport sowie des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
Auftaktveranstaltung zur Auswertung des Achten Altersberichtes der Bundesregierung
Die Veranstaltung war innerhalb weniger Tage mit Unterstützung aller Beteiligten vom Präsenz- in das Onlineformat umgewandelt worden. Vierzig Personen nahmen daran teil. Sieben Senioren verfolgten diese Veranstaltung im Treffpunkt Freizeit in einer live
Ăśbertragung.
Der besondere Dank der Akademie 2. Lebenshälfte gilt Frau
Borowski von der Heimvolkshochschule, die die DurchfĂĽhrung des
Zoom-Meetings unterstĂĽtzte und fĂĽr einen reibungslosen technischen Ablauf
sorgte.
ABLAUF
10.00 Uhr – Begrüßung durch die vier Veranstalter:
Akademie 2.
Lebenshälfte, Landeshauptstadt Potsdam, Seniorenbeirat der Stadt
Potsdam, Netzwerk "Ă„lter werden in Potsdam"
10.10 Uhr – Grußworte
Uta Kitzmann, Fachbereich Soziales und Inklusion der
Landeshauptstadt Potsdam
Norman Asmus, Landesseniorenbeauftragter in Brandenburg
10.20 Uhr – Kleine Kennenlern-Gesprächsrunde
10.35 Uhr – Fachbeitrag:
Ältere Menschen und Digitalisierung – der Achte Altersbericht der
Bundesregierung
Dr. Frank Berner, Deutsches Zentrum fĂĽr Altersfragen (DZA)
11.00 Uhr – Aufsteh-Pause mit Möglichkeiten der Fragestellung im Chat
11.10 Uhr – Diskussionsrunde:
Wie setzen wir die Ergebnisse des Achten Altersberichtes um?
Mitwirkende: Dr. Frank Berner, DZA;
Norman Asmus, Land Brandenburg:
Dr. Matthias Dahlke, Staatskanzlei Brandenburg; Matthias Gumberger, Stadt
Potsdam, Peter Mund, Seniorenbeirat Potsdam, Imke Bremer, Netzwerk „Älter
werden in Potsdam“
12.20 Uhr – Kleine Auswertungsrunde und wie weiter?
Zunächst begrüßte Dr. Ingrid Witzsche die Teilnehmenden und stellte
noch einmal den Ablauf des Treffens vor: Es ist ein wichtiges Anliegen der Akademie 2,. Lebenshälfte, das Thema Digitalisierung und Ältere im Land stärker voranzubringen und die Initiatoren vor Ort zu unterstützen. Der Achte Altersbericht ist dafür eine wunderbare Basis, schätzte sie ein. Auch die drei anderen Mitorganisatoren stellten ihre Motivation zur Unterstützung dieses Vorhabens vor - Matthias Gumberger von der Landeshauptstadt Potsdam, Peter Mundt als Vertreter des Seniorenbeirates und Imke Bremer als Koordinatorin des Netzwerkes "Älter werden in Potsdam". Frau Witzsche dankte besonders dem MSGIV für die Förderung dieser Reihe und Herrn Dr. Berner vom DZA für seine Unterstützung in der Vorbereitung.
Daran
anschlieĂźend ĂĽberbrachten die Partner dieses Projektes ihre GruĂźworte:
Uta Kitzmann, Landeshauptstadt Potsdam, Bereichsleiterin Gesundheitssoziale Dienste und Senioren, ĂĽberbrachte als erste ihr GruĂźwort.
Darin betonte sie, dass die Digitalisierung unser Leben in rasender Geschwindigkeit und in allen Lebensbereichen verändert. Die Corona-Pandemie zeigte eindringlich, wie wichtig es ist, die Älteren in den Wandel zum digitalen Zeitalter einzubinden. So waren während des ersten Lockdowns Verbindungen mit den Lieben ausschließlich online über Video-Telefonate oder nur über das Telefon möglich.
Das Nutzen der digitalen Angebote sei jedoch nur möglich, wenn dazu die Scheu und Angst vor dieser neuen Technik überwunden wird und die Infrastruktur und Geräte dafür zu Verfügung stehen. Das ist nicht überall der Fall und hängt stark mit dem Alter, dem Bildungsstand und dem Geschlecht, sowie mit der Region zusammen.
Uta Kitzmann ging auf die Risiken
bei der Nutzung des Internets ein, wie Eingriffe in die Privatsphäre und die
Beobachtung der Mobilität einzelner Personen. Darum sei die Datensicherheit der
Internetnutzer von herausragender Bedeutung.
Der Landesseniorenbeauftragter des Landes
Brandenburg, Norman Asmus, ist seit einigen Monaten einer der
ersten Landesseniorenbeauftragten, den es in der BRD gibt. Er ist so etwas wie
ein Querschnittsakteur: von der Forschung, der Einbeziehung Ă„lterer in die
Entwicklung, die Nutzbarkeit in der Praxis bis zum Thema VerfĂĽgbarkeit,
Kompetenzen, Teilhabe.
Er betonte in seinem GruĂźwort, dass der Achte Altersbericht ein Weckruf fĂĽr den Auf- und Ausbau digitaler Formate ist.
Insbesondere der Aufruf und die Empfehlung zur Stärkung der digitalen
Souveränität Älterer ist eine wertvolle Richtschnur und gibt viel Raum für
gemeinsame Aktivitäten, die zum Leitbild des selbstbestimmten Älterwerdens
passen.
Denn, so betonte Norman Asmus weiter, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben wird zukünftig immer stärker über digitale Kanäle erfolgen. Darum ist „die Verwirklichung einer aktiven Teilhabe bis ins hohe Alter auch mit einer Stärkung der digitalen Kompetenzen Älterer verbunden.“
Norman Asmus machte auf die Notwendigkeit aufmerksam, den Breitbandausbau auch auf dem Land voranzutreiben. Das ist unbedingt notwendig, um die Älteren im ländlichen Raum erreichen zu können und ihnen die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben besser zu ermöglichen.
Nach den beiden Grußworten stellte Dr. Frank Berner vom Deutschen Zentrum für Altersfragen, Leiter Politikberatung und seit mehr als 10 Jahren Leiter der Geschäftsstelle für die Altersberichte, die Grundzüge des Achten Altersberichtes der Bundesregierung vor.
Dabei ging er von den „Megatrends“ der heutigen Zeit aus, die im Spannungsfeld des Demographischen Wandels, des Lebens im Alter und der Digitalisierung liegen und die zueinander in Beziehung stehen.
Er stellte die These auf, dass die digitale Technik das Potential hat, die Lebensqualität Älterer zu erhalten und zu verbessern.
Die Grundzüge des Achten Altersberichtes der Bundesregierung fasste Dr. Frank Berner in einigen Stichpunkten zusammen, die er anschließend erläuterte:
- Vielfalt des Lebens im Alter – Heterogenität älterer Menschen auch in Bezug auf Digitalisierung
- besonderes Augenmerk auf soziale Ungleichheit und digitale Spaltung
- Versachlichung der Diskussion ĂĽber Digitalisierung und Alter
- Digitalisierung ist ambivalent: Potenziale und Risiken
- Digitale Kompetenzen: ältere Menschen können in der digitalen Welt kompetent und selbstbestimmt agieren
- Gestaltung des digitalen Wandels in Bezug auf das Leben im Alter ist möglich und notwendig!
Dr. Frank Berner stellte in seinem Vortrag klar, dass die Diskussion zur Digitalisierung sehr kontrovers und emotional gefĂĽhrt wird. Das resultiert aus den bisher nur wenigen empirischen Erkenntnissen ĂĽber Nutzen und Wirkung digitaler Technologien. Es ist in vielen Bereichen noch offen, wie und wohin sich die Technik entwickeln und wie sie wirken wird. Darum wird viel auf Grundlage von Vorstellungen und Annahmen diskutiert, weniger auf Grundlage wissenschaftlicher Evaluation. Die Folge ist eine starke Polarisierung zwischen BefĂĽrwortung und Skepsis. Das erschwert eine sachliche Diskussion.
Nach einer kleinen Pause begann die Gesprächsrunde zum Thema der Digitalisierung Älterer.
Die Gesprächsrunde wurde von Frau Dr. Witzsche moderiert.
Daran nahmen teil:
Dr. Matthias Dahlke, Staatskanzlei Brandenburg, Referat Digitale Gesellschaft,
Dr. Matthias Dahlke studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Volkswirtschaftslehre an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ihn fragte Frau Dr. Witzsche:
Es liegt eine gut gemachte Veröffentlichung vom Juni 2020 vor, die die Digitalstrategie des Landes vorstellt. Das Thema Alter habe ich darin nicht gefunden, nur ein wenig zwischen den Zeilen in der Formulierung “aller Generationen“
Haben die Digitalstrategen des Landes das Thema des Altenberichtes wirklich schon im Blick?
Norman Asmus, Landesseniorenbeauftragter des Landes
Brandenburg
Von ihm wollte Frau Dr. Witzsche wissen:
Der Altersbericht zeigt das ganze Spektrum auf, das verknüpft werden muss – von der Forschung, der Einbeziehung Älterer in die Entwicklung, die Nutzbarkeit in der Praxis bis zum Thema Verfügbarkeit, Kompetenzen, Teilhabe – was haben Sie sich als nächste Schritte vorgenommen, um dieses breite Thema mit den anderen Ministerien anzugehen?
Matthias Gumberger, Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Gesundheitssoziale Dienste und Senioren, Gesundheits- und Sozialplaner in der Landeshauptstadt Potsdam.
Ihm stellte Frau Dr. Witzsche die Frage:
Wo
sehen Sie in der Stadt Probleme der digitalen Teilhabe Älterer, an deren Lösung
Sie aktiv mitwirken können und wie wollen Sie das tun?
Peter Mund, Seniorenbeirat der Stadt Potsdam, amtierender Vorsitzender des SB Potsdam
Ihn fragte Frau Dr. Witzsche: Welche Möglichkeiten hat der SB, hier
wirksam zu werden? Und wie ist die Situation im Beirat selbst?
Imke Bremer, Netzwerk "Ă„lter werden in Potsdam"
Sie koordiniert ein groĂźes Netzwerk in
Potsdam von mehr als 50 Einrichtungen, die die Lebensqualität und Versorgung
älterer Menschen gut gestalten wollen: Krankenhäuser, Pflegeheime, und -dienste,
Wohnungswirtschaft, Weiterbildung, Soziale Einrichtungen.
Sie beantwortete die Frage:
Gibt
es eine Sensibilität zum Thema und welches sind Ihre nächsten Schritte?
Die Antworten der Teilnehmer und den Diskussionsverlauf des Podiums gibt es hier >>
Zusammenfassung Podiumsdiskussion
DOCX-Datei (23 kB), Dezember 2020
Zum Schluss bedankte sich Frau Dr. Witzsche bei den Gästen der Podiumsdiskussion und allen Teilnehmenden am Forum für ihre aktive Mitwirkung und kündigte die nächsten Online-Foren an, die es für die geplanten drei Thementische geben wird. Am Ende wurde auch eine kleine Umfrage durchgeführt, die deutlich machte, dass fast alle mit dem Online-Format gut klargekommen sind, viele Anregungen mitnehmen und auch weiter an den Diskussionen interessiert sind!