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Zu diesem Online-Forum hatten sich 74 Personen aus Vereinen, Kommunen, Organisationen, Initiativen, Kommunen usw. aus dem gesamten Bundesgebiet und sogar darĂĽber hinaus angemeldet.

Dieses Mal ging es um die Frage: "Internet fĂĽr alle"!? 

Die Impulsvorträge beschäftigten sich mit den Fragen, wie der ältere Bevölkerungsanteil an die digitale Welt herangeführt werden kann und soll. Und ob wirklich jeder erreicht werden kann.

 
Ablauf

10.00 Uhr BegrĂĽĂźung, Vorstellung des Ablaufs   

10.10 Uhr  Impulsvortrag

Voraussetzungen und Ansätze zur Stärkung der digitalen Teilhabe
Stephan Seiffert, Stiftung Digitale Chancen

10.40 Uhr Praxisbeispiele

Digitale Kommunikation – eine Lösung bei Kontaktverboten?
Ergebnisse von Befragungen in Potsdamer Senioreneinrichtungen und Treffpunkten
Imke Bremer, Koordinatorin des Netzwerkes „Älter werden in Potsdam“

Erfahrungen der Digital-Botschafterinnen und -Botschafter  aus Rheinland-Pfalz
Andreas Schmidt, Projektteam

11.15 Uhr Kurze Pause

11.30 Uhr Diskussion zur Frage:

Wie können wir in unseren Tätigkeitsbereichen dafür sorgen, dass mehr ältere Menschen die Möglichkeiten der digitalen Unterstützung erkennen und nutzen?
Die Diskussion erfolgt in parallelen moderierten Arbeitsräumen, orientiert an verschiedenen Zielgruppen der Älteren.

Raum 1
Ă„ltere Menschen, die von sich aus keine Bildungsveranstaltungen besuchen
(fehlende Motivation, bildungsfern)
Mit Andreas Schmidt als Experten – Moderation Beate Lisofsky

Raum 2
Ältere Menschen in besonderen Zielgruppen (Ältere Migrant*innen, arme Menschen, Menschen mit Einschränkungen)
Mit Stephan Seiffert als Experten – Moderation Peter Mundt

Raum 3
Menschen im Bereich Pflege und Betreuung
Mit Imke Bremer als Expertin – Moderation Manuela Brockmeier

12.30 Uhr Eindrücke aus den Arbeitsgruppen – Ausblick auf die nächsten Veranstaltungen

 

Dr. Ingrid Witzsche begrüßte alle Anwesenden und freute sich über das starke Interesse an diesem online-Forum. 74 Personen hatten sich angemeldet. Einige sind nicht erschienen, einige noch gar nicht Angemeldete sind dazu gekommen. In diesem Zusammenhang machte Ingrid Witzsche noch einmal darauf aufmerksam, daß eine Anmeldung unbedingt erforderlich ist, um eine Zuordnung in die Arbeitsgruppen zu ermöglichen, die immer vor Beginn des Forums erfolgt.

Der Schwerpunkt dieses zweiten Thementisches, liegt in der Frage, wie möglichst allen Älteren, die das möchten, die Teilhabe am Internetzugang und damit an den Vorteilen des Internets ermöglicht werden kann.
Diese Online-Veranstaltung ist Teil des Forums zur Auswertung des achten Altersberichts der Bundesregierung, das am 28. Oktober 2020 im Freizeitzentrum Potsdam stattfinden sollte, dann wegen der Pandemie aber kurzfristig auf das Online-Format umgestellt werden musste.

Am 18. November 2020 wurde nach der Auftaktveranstaltung der erste Thementisch online durchgeführt. Er stand unter dem Motto „Digital ist Digitoll!“ und beschäftigte sich mit der Stärkung der Kompetenzen Älterer im Umgang mit den digitalen Medien und den Vorteilen, die sich daraus für sie ergeben.

Ingrid Witzsche machte auch auf die kleine Umfrage aufmerksam, die den Anwesenden im Anschluss gesandt werden. Deren Auswertung ist eine große Hilfe für die Akademie 2. Lebenshälfte, um die Online-Foren ständig in ihrer Qualität verbessern zu können.

Besonders begrĂĽĂźte Ingrid Witzsche Stephan Seiffert von der Stiftung Digitale Chancen, Berlin, der den Impulsvortrag hielt,  Imke Bremer vom Netzwerk Ă„lter werden in Potsdam, die zu Praxisbeispielen referierte, Herrn Andreas Schmidt aus Rheinland-Pfalz, der ebenfalls als Praxisbeispiel ein Projekt zu „Digital-Botschaftern“ vorstellte, sowie den Landesseniorenbeauftragten Norman Asmus, Wolfgang Puschmann und den Vorsitzendes des Seniorenbeirates Potsdam.

 

Stephan Sieffert stellte in seinem Vortrag Ansätze dar, um die Teilhabe Älterer an den digitalen Medien insgesamt umfassend zu stärken.

Dazu sei es nötig, Aufwand und Nutzen gegenüber zu stellen. Der Aufwand ergibt sich einerseits aus den finanziellen Aufwendungen, um sich das oder die notwendigen Endgeräte anzuschaffen und andererseits in der Zeit, sich mit den Geräten und dem Internet vertraut zu machen. Erst dann wird der Nutzen für den Einzelnen erlebbar.

Das ist das Dilemma – erst muss Geld und Zeit investiert werden, um den Nutzen zu erleben. Diese größte Hürde muss genommen werden, um die Älteren an die digitale Technik heranzuführen und sie nicht zurück zu lassen.

Um diese Hürde zu nehmen, müssen Motivation und Selbstvertrauen vorhanden sein und wo sie fehlen, gestärkt werden.

Die Ängste sind vielfältig und reichen von „kann ich das?“, „mache ich das Gerät und/oder Internet auch nicht kaputt?“ über die Angst, ausspioniert zu werden und durch Kriminelle betrogen zu werden bis zum Verlust von Anerkennung „bisher konnte ich alles, habe gar einen Hochschulabschluss – und das kann und verstehe ich (vielleicht) nicht“.

Die Überwindung dieser Hürden kann durch dauerhafte Unterstützung, zunächst beim Anschließen der Geräte, später bei Hilfe, „wenn’s nicht funktioniert“ gegeben werden. Ebenso können Ängste überwunden werden, wenn es gründliche Einweisung in das Benutzen der Geräte und dauerhafte Hilfe und Unterstützung dabei gibt. Auch die dafür nötigen Trainer benötigen ein ständiges Training, um die neuesten Entwicklungen kennenzulernen und weitergeben zu können.

Eine weitere Voraussetzung, um möglichst allen Älteren den Zugang ins Internet zu ermöglichen, ist die Ausstattung der Altenheime mit WLAN. Bei einer entsprechenden Umfrage gaben lediglich 37 % der befragten Altenheime an, ihren Bewohnern WLAN – und damit Internet-Zugang anzubieten.

Präsentation des Vortrages >>>

 

Imke Bremer, Koordinatorin des Netzwerkes „Älter werden in Potsdam“
stellte in Ihrem Vortrag zunächst die Ist- und Sollzustände für digitale Kontaktmöglichkeiten gegenüber.

Bundesweit gibt es eine ähnliche Befragung zum Thema aus dem Jahr 2018, daraus ergibt sich ein Gefälle der digitalen Anwendungen zwischen Stadt und Land, sowie zwischen West und Ost.
Generell bieten „reiche“ Altenheime den Bewohnern WLAN eher an als „arme“. Es gibt also ebenfalls ein Einkommensgefälle.

Von den 19 versendeten Fragebögen wurden neun nach dreimaligem Nachfassen beantwortet. Nicht alle Fragebögen wurden vollständig beantwortet. Dennoch ergibt sich auch hier eine Tendenz, die für die notwendige Arbeit nützlich ist.

Die Umfrage zeigte, daß der stationäre PC bei den Befragten gar nicht mehr genutzt wird, das Gewicht liegt auf Laptops und Smartphones. Ebenso wurden Smartboards in den Altenheimen und Treffpunkten gar nicht verwandt.

Die Befragten gaben an, der Aufwand, die Bewohner der Altenheime im Benutzen der Geräte und des Internets zu schulen sei sehr zeitaufwendig. Angesichts des schlechten Personalschlüssels ist diese Arbeit nicht zusätzlich zu leisten.

Während des ersten Lockdowns war das Interesse an digitaler Kommunikation mangels persönlicher Kontakte sehr hoch. Mit den folgenden Lockerungen ließ dieses Interesse aber sehr schnell wieder nach.

Dennoch zeigt sich ein sehr zaghafter Zukunftstrend, immerhin haben 28 % der befragten Einrichtungen die Absicht bekundet, in der nächsten Zeit WLAN für die Heimbewohner zu installieren.

Präsentation des Vortrages >>>

 

Andreas Schmidt, Mitglied des Projektteams "Digital-Botschafter", Rheinland-Pfalz
führte aus, dass dieses Gemeinschaftsprojekt des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Arbeit und Demographie mit der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz noch bis zum Jahr 2024 läuft. Er drückte die Hoffnung aus, daß dieses wichtige Projekt auch nach 2024 weitergeführt wird.

Rheinland-Pfalz, so erklärte Andreas Schmidt, verfügt über eine große Basis an ehrenamtlichen Bürgern. 50 % der Bewohner sind in Rheinland-Pfalz in irgendeiner Art ehrenamtlich tätig.

Der Begriff „Digital-Botschafter und -Botschafterin“ ist in der Zwischenzeit ein geschützter Begriff. Wer Digital-Botschafter werden möchte, muß sich einer zweitägigen Schulung unterziehen. Hier lernen sie, wie im Alter – im Unterschied zur Jugend – gelernt wird, wie die Menschen motiviert werden können und wie mit Berührungsängsten umgegangen werden kann. Gleichzeitig erfahren die angehenden „DigiBos“, wie sie aktiv werden können und welche Anlaufstellen es für sie gibt. Desgleichen wird die gegenseitige Vernetzung angestrebt und ermöglicht, um aufkommende Fragen in den meisten Fällen innerhalb des Netzwerkes lösen zu können.

Im Anschluss stellte Andreas Schmidt einige Beispiele der „DigiBos“ mit ihrer vielfältigen Arbeit, ihren unterschiedlichen Ansätzen, Erfahrungen und guten Erfolgen vor.

Präsentation "DigiBo" >>>

 

Nach einer kurzen Pausen wurden die Teilnehmer in die Arbeitsräume eingeteilt, für die sie sich eingetragen hatten.
Hier wurde zu verschiedenen Themen diskutiert und sich ausgetauscht.

Raum 1
Ă„ltere Menschen, die von sich aus keine Bildungsveranstaltungen besuchen
(fehlende Motivation, bildungsfern)

Mit Andreas Schmidt als Experten – Moderation Beate Lisofsky

Dieser Raum wurde wegen des groĂźen Interesses aufgeteilt.
Im anderen Raum zum selben Thema fungierte Norman Asmus als Experte und Ingrid Witzsche als Moderatorin

Raum 2
Ältere Menschen in besonderen Zielgruppen (Ältere Migrant*innen, arme Menschen, Menschen mit Einschränkungen)
Mit Stephan Seiffert als Experten – Moderation Peter Mundt

Raum 3
Menschen im Bereich Pflege und Betreuung
Mit Imke Bremer als Expertin – Moderation Manuela Brockmeier

 

Raum 1a

In dieser Arbeitsgruppe zum Thema "Ältere Menschen, die von sich aus keine Bildungsveranstaltungen besuchen" wurde herausgestellt, daß der Zugang vor allem im direkten Gespräch mit den Älteren ermöglicht wird. Begriffe müssen erklärt werden und ein kontinuierliche Arbeit gewährleistet werden, damit Sicherheit für das Nutzen der digitalen Technik geschaffen werden kann.
Es wurde diskutiert, ob und wenn ja, wie auch in Brandenburg so ein Netzwerk geschaffen werden kann.

Die Teilnehmer dieser Arbeitsgruppe diskutierten, welche Räume für dieses Projekt genutzt werden und wie die Menschen auf dieses Angebot aufmerksam gemacht werden könnten.

Sehr wichtig ist ein funktionierender und fĂĽr alle verfĂĽgbarer WLAN-Anschluss in den Altenheimen.

Zusammenfassung des Arbeitsraumes 1a >>>

 

Raum 1b

Auch die Teilnehmer dieses Arbeitsraumes beschäftigten sich mit der Frage, wie diejenigen erreicht werden können, die nicht zu Bildungsveranstaltungen kommen können.
Es gab den Vorschlag, die bewährte Seniortrainerausbildung zu nutzen, um das Wissen zu den Älteren zu bringen.
Es wurde herausgestellt, dass Anlässe geschaffen werden müssen, für die sich die digitale Technik anbietet. Zum Beispiel eine WC-App, die immer die nächste Gelegenheit anbietet.
Auch das "DigiFit"-Projekt ist eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die nicht unbedingt zu Bildungsveranstaltungen kommen oder denen es nicht bewusst ist, welche Vorteile die digitale Technik bietet. Die Seniorenbeiräte des Landes, die in diesem Projekt geschult werden, sollen hier die Aufgabe von Botschaftern übernehmen.

Die Suche nach Fördermitteln, um solche Projekte verwirklichen zu können, ist oft mühsam. Es ist vorteilhaft, wenn es dazu eine Linksammlung gibt.

Zusammenfassung Raum 1b >>>

 

Raum 3

Diese Arbeitsgruppe beschäftigte sich vor allem mit der Frage, wie Menschen in Altenheimen und Pflegeeinrichtungen für die digitale Technik erreicht werden können.

Menschen in diesen Einrichtungen erkennen die Vorteile der digitalen Technik oft nicht und sie stellt auch die Angestellten der Einrichtungen vor große Probleme. Auch die fehlenden WLAN-Anschlüsse stellen ein Hindernis für die Nutzung der digitalen Technik dar. Während der Kontaktsperren wurde die digitale Möglichkeit für Gespräche mit den Angehörigen genutzt, das schlief schnell wieder ein, sobald direkte persönliche Kontakte möglich wurden.

Es gab auch in dieser Arbeitsgruppe gute Ideen und Beispiele, wie digitale Technik in diesem Bereich sinnvoll genutzt werden kann.

Die finanzielle und technische Ausrüstung der Einrichtungen ist das größte Problem für die Möglichkeit des Einzugs der digitalen Technik.

Es wurden nächste mögliche Schritte benannt, um diese Defizite zu beheben.

Zusammenfassung Raum 3 >>>

Die Projekte wurden und werden gefördert aus Mitteln des Ministeriums für Jugend, Bildung und Sport sowie des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.

 
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