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Blickwechsel- Professionalisierung und Schnittstellenmanagement in der Pflegebranche

Hintergrund

Seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wird die zunehmende Zahl älterer Menschen als ein bisher in der Menschheitsgeschichte nie da gewesenes Phänomen identifiziert. Bis weit in die 70er Jahre ging man davon aus, dass das Alter grundsätzlich von Verlusten geprägt ist und eine Lebensphase der Ruhe und des Ausruhens darstellt. Dieser Disengagement-Ansatz beeinflusste die Gestaltung von Versorgungskonzepten. Von der Gesellschaft abgesonderte Standorte sowie Namen von Pflegeeinrichtungen wie „Haus Waldesruh!“ oder „Abendfrieden“ spiegelten die konzeptionelle Ausrichtung dieser Angebote.
Die Erkenntnis, dass Altsein nicht Kompetenzen und Ressourcen ausschließt, führte in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts dazu, dass dieser Ansatz von der Aktivitätstheorie abgelöst wurde. Man ging wiederum stereotyp davon aus, dass Menschen auch unter Bedingungen von Kompetenzeinbußen grundsätzlich aktiv sein sollten. Entsprechend wurden Versorgungskonzepte im Sinne der Anleitung zur Aktivität angepasst. Bis heute ist die Wahrnehmung älterer Menschen stereotyp geprägt. Auf der einen Seite werden die „Aktivisten“, auf der anderen Seite die Kranken und Schwachen wahrgenommen.
Aktuelle Erkenntnisse der Altersforschung belegen, dass die Gruppe der älteren Menschen so heterogen und im Umbruch begriffen ist wie kaum eine andere Altersgruppe. In der Wahrnehmung älterer Menschen lassen sich plurale Lebensstile und vieldimensionale Lebenswelten sowie entsprechend differenzierte Bedürfnisstrukturen identifizieren. Dabei gewinnt insbesondere das Bedürfnis nach einem Leben in Selbstbestimmtheit zunehmend an Bedeutung. Diese Berücksichtigung dieser Entwicklung in neuen Konzepten und Ansätzen ist Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit der gesellschaft. Insbesondere die Pflegebranche ist hier gefordert. Hier setzt das Projekt 'Blickwechsel' an.

Ziel des Projektes

Das Projekt 'Blickwechsel' versteht sich als Aufforderung zur Überprüfung bisheriger Sicht-und Verhaltensweisen. Ziel ist es, kleine und mittlere Unternehmen der Pflege- und Gesundheitsbranche in Brandenburg dabei zu unterstützen:

- ihre Sicht auf die Wünsche und Ansprüche ihrer Kunden zu überprüfen und in veränderten Begleit- und Pflegekonzepten umzusetzen

- ihr Leistungsangebot weiterzuentwickeln und die Arbeitsfähigkeit von Beschäftigten und Führungskräften zu stärken

- die regionale Zusammenarbeit zu verbessern und Schnittstellen eindeutig zu regeln sowie

- vernetzte Angebote mit vielfältigen Partnern zu schaffen und zu vermarkten.

Projektflyer "Blickwechsel"
PDF-Datei (515 kB), November 2013

Methoden

In Rahmen des Projektes wurden vielfältige Methoden entwickelt und umgesetzt, um dieses Ziel zu verwirklichen. Schwerpunkt war die fachliche Beratung und Begleitung von Innovationsprozessen in den beteiligten Unternehmen.  Gemeinsam mit Führungskräften und Beschäftigten wurde die Situation analysiert und nach Wegen der Veränderung gesucht. In Projekten wurden Stück für Stück neue Ansätze und Konzepte erarbeitet und erprobt.
Parallel dazu wurden im Rahmen von Veranstaltungen und durch einen Fotowettbewerb die Auseinandersetzung mit Altersbildern auf anderer Weise fortgeführt. Die vielfältigen Fachvorträge aus unterschiedlichen Branchen wurden mit großem Interesse  aufgenommen. Auch der auf der Basis des Fotowettbewerbs entstandene Kalender fand großen Anklang. 
Ein besonderer Höhepunkt war auch die Umsetzung der Ausstellung 'Pflegekunst' in der Kirche auf Hermannswerder. Die wunderbar gestaltete Ausstellung zur Auseinandersetzung mit dem Thema Pflege durch Künstler, die der Hamburger Kurator Fritz Gärtner vom DRK Mannheim initiiert hatte, wurde mehrere Wochen in der Kirche gezeigt und mit einem Veranstaltungsprogramm begleitet. 
Im Rahmen eines Newsletters aller beteiligten INNOPUNKT-Projekte wurde fachliche Positionen dargestellt. 

Kalender Blickwechsel 2008
PDF-Datei (624 kB), Dezember 2008

Flyer zur Ausstellung "Pflegekunst" in Hermannswerder
PDF-Datei (496 kB), Juni 2008

Das Projekt wurde im Rahmen der Innopunkt-Kampagne 17 „Beschäftigung in der Gesundheitswirtschaft - Chancen nutzen“ mit Mitteln des Landes Brandenburg und des Europäischen Sozialfonds gefördert

 
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