Angebote
Projekte
Kontaktstellen
Über uns
Kontakt
eCampus
A A+ A++
Hintergründe

Als die Planung fĂĽr das Projekt begann, sah die Situation so aus: In Ludwigsfelde sollte sich der Anteil der ab 65-jährigen an der Gesamtbevölkerung bis zum Jahr 2030 fast verdoppeln. Mit dieser Entwicklung lag die Stadt mit ihren 11 Ortsteilen deutlich ĂĽber dem Niveau, welches fĂĽr das Land Brandenburg und auch den Kreis Teltow-Fläming vorhergesagt werden. Der Anteil der ab 65-jährigen wird dann bei fast einem Drittel liegen.  Da diese Veränderungen in der  Altersstruktur auch den Charakter der Kommune nachhaltig beeinflussen werden, muss bereits frĂĽhzeitig ĂĽber Bedingungen nachgedacht werden, wie den BedĂĽrfnissen der Einwohner auch in Zukunft entsprochen werden kann.
Ă„ltere Menschen in der Stadt Ludwigsfelde und ihren Ortsteilen möchten sich wohlfĂĽhlen, sie wollen aktiv sein, sie haben Vorstellungen fĂĽr die Zukunft ihrer Heimatgemeinde, sie wollen etwas bewegen. Dabei denken sie aber nicht nur an sich. Auch die jĂĽngere Generation, ihre Kinder und Enkel, sollen sich in der Stadt wohlfĂĽhlen, Ludwigsfelde soll eine Stadt fĂĽr alle Altersgruppen sein.  Mit dem Entwurf zum Integrierten Stadtentwicklungskonzept (INSEK) hatte die Stadt im 2. Halbjahr 2007 bereits perspektivische MaĂźnahmen fĂĽr die Entwicklung bis zum Jahr 2020 vorgestellt. In den Handlungsfeldern Wohnen, Wirtschaft und Beschäftigung, Bildung und Wissenschaft, Infrastruktur, Soziales, Kultur und Freizeit, Energie und Umwelt, Finanzen wurden grundlegende Entwicklungsziele abgesteckt. Es ging aber auch darum, das bĂĽrgerschaftliche Engagement und die Beteiligung der älteren Menschen an den Entscheidungsfindungsprozessen weiter auszubauen und zu stärken. Deshalb hat die Stadtentwicklungsgesellschaft fĂĽr Ludwigsfelde mbH den Förderverein Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V. gewonnen, um diese Beteiligungsprozesse, insbesondere auch der Ă„lteren, zu gestalten. 
Die Akademie 2. Lebenshälfte ist Erfahrungsträger bei der Einbeziehung der Gruppe der Älteren in die Entwicklung von Problemanalysen und Lösungsansätzen bei der Gestaltung des demografischen Wandels. Sie initiierte und begleitet in verschiedenen Regionen des Landes Brandenburg Projekte, in denen Ältere ihre Potenziale vor Ort einbringen, sie bildet SeniortrainerInnen zur Mitgestaltung des demografischen Wandels aus und wirkt in verschiedenen Netzwerken mit. Auch in Ludwigsfelde wurden Schritt für Schritt Strukturen geschaffen, die den Menschen die Plattform bieten, ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Kreativität einzubringen aber auch, um ihren Wissenshunger zu stillen. Bildungskurse und Vorträge zu unterschiedlichsten Themen wurden durch Ältere initiiert, durch Vermittlung über die seit 2006 tätige Anlaufstelle „Ehrenamt“ engagieren sich Ludwigsfelder in unterschiedlichsten Bereichen.

Ziele

Das Projekt ordnete sich in die Gesamtkonzeption der Stadtentwicklung Ludwigsfeldes ein und betrachtete vor allem die neuen Anforderungen und Erwartungen, die sich aus der wachsenden Zahl älterer BĂĽrger und der Veränderung der Zusammensetzung der Bevölkerung ergeben. Dabei ging es vor allem darum, ziviles Engagement älterer BĂĽrger zu nutzen und zu entwickeln, um mit ihnen gemeinsam Problemsichtungen und Lösungsansätze fĂĽr die Gestaltung der Zukunft der Stadt zu erarbeiten.  

Das heiĂźt konkret:

  • Erarbeitung einer fundierten Problemsicht aus der Perspektive der Älteren hinsichtlich der Gestaltung des demografischen Wandels in Ludwigsfelde und konkreter Lösungsvorschläge/ Empfehlungen als Bestandteil des Stadtentwicklungskonzeptes
  • Anregung der Diskussion zur verstärkten Nutzung des Potentials der Älteren in der Stadt und Entwicklung konkreter Vorschläge für die Gestaltung eines entsprechenden strukturellen Rahmens zur Sicherung der Nachhaltigkeit
  • Gewinnung, Zusammenführung und Begleitung engagierter Älterer, die sich in diesen Entwicklungs- und Gestaltungsprozess einbringen wollen.

Ältere Menschen in der Stadt Ludwigsfelde und ihren Ortsteilen möchten sich wohlfühlen, sie möchten, dass ihre speziellen Bedürfnisse berücksichtigt werden und dass sie wahrgenommen und gefragt werden. Gleichzeitig liegt ihnen jedoch auch am Herzen, dass auch die jüngere Generation, ihre Kinder, Enkel und Urenkeln in der Stadt bleiben und dass Ludwigsfelde eine „Stadt für alle Altersgruppen“ ist.

Herangehensweisen

Die Umsetzung erfolgte in Modulen, die jeweils nach Ablauf eines Moduls kritisch geprĂĽft  und in Abstimmung mit der Partnern aus der Stadt präzisiert bzw. verändert wurden.

MODUL 1  - Auftakt, erste Analyse, Bildung vorn Arbeitsgruppen

a)   Organisation und DurchfĂĽhrung einer Auftaktveranstaltung
Wie ist die konkrete demografische Situation in unserer Region? Was wird sich in den nächsten Jahren verändern? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Entwicklung der Stadt? Welche Rolle spielen dabei Bedürfnisse und Potenziale der Älteren?

Diese Veranstaltung hatte folgende Ziele und Inhalte:

Interessenten bei der Auftaktveanstaltung
  • die Einführung in die konkrete demografische Situation der Stadt Ludwigsfelde anhand von Zahlen und Fakten (Bevölkerungsentwicklung / Prognose, Vergleich mit anderen Regionen, Wanderungsbewegungen, Entwicklung der Altersstruktur, möglichst in verschiedenen Sozialräumen, Veränderungen der Sozialstruktur)
  • die Vorstellung bisheriger Analyseergebnisse und Schlussfolgerungen des Prozesses der Integrierten Stadtentwicklungdie Darstellung von Möglichkeiten von Älteren in diesem Entwicklungsprozess mitzuwirken (Erfahrungen aus anderen Städten, Vorstellen des Projektes) sowiedie Gewinnung interessierter Älterer, sich daran zu beteiligen.

Diese Veranstaltung fand am 24.04.2008 unter Mitwirkung der Stadt und der Stadtentwicklungsgesellschaft mit mehr als 100 TeilnehmrInnen mit groĂźem Erfolg statt.

Die Umsetzung der Arbeit in Modulen

b)   Vorbereitung, DurchfĂĽhrung und Auswertung einer Zukunftswerkstatt zum Thema „Was bestimmt die Lebensqualität der SeniorInnen in  Ludwigsfelde heute und morgen? (Zeitraum März bis Juli 2008)
Ziele waren die Bestimmung von Handlungsfeldern, bei deren Gestaltung die Akteure mitwirken wollen, die Entwicklung einer ersten Problemsicht und einer Motivation fĂĽr die konkrete Arbeitsphase. Diese Werkstatt war gekennzeichnet durch drei Phasen:

Kritikphase: „Was gefällt uns nicht? Was stört uns? Was muss verändert werden unter der Sicht der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt?

Phantasiephase  „Wie stellen wir uns unser Leben, unsere Stadt in 10/ 20 Jahren vor? Entwicklung von Visionen, fern jeglicher Einschränkungen

Verwirklichungs- und Praxisphase: „Was können wir gemeinsam verändern – durch Analyse, konkrete Vorschläge und eigenes Tun?

Im Ergebnis des Arbeitsprozesses wurden Arbeitsgruppen gebildet, die sich weiter mit der Bearbeitung einzelner Handlungsfelder beschäftigten. 

MODUL 2 – Begleitung der Arbeit der Arbeitsgruppen, Organisation von Expertenworkshops innerhalb des Prozesses, Vorbereitung und Auswertung einer Befragung (Zeitraum August 2008 bis Februar 2009)
Der Zielphase folgte die konkrete Analyse zu den einzelnen Schwerpunkten. In Kleingruppenarbeit unter der Führung der ArbeitsgruppenleiterInnen und bei gemeinsamen Arbeitstreffen wurden geeignete Vorgehensweisen erarbeitet. Dabei ging es auch um die Frage: Wie können wir möglichst viele Meinungen zu den aufgeworfenen Fragen erfassen und auswerten, um nicht nur die eigene Problemsicht einzubringen, sondern die Vielfalt in der Region widerzuspiegeln?

MODUL 3 – Zusammenstellung der Ergebnisse des Prozesses in einer Dokumentation und Präsentation auf einer öffentlichen Veranstaltung vor dem Bürgermeister
(Zeitraum Januar bis März 2009)

In der Schlussphase ging es darum, die gewonnene Ergebnisse zusammenzufĂĽhren, auszuwerten und vor allem, erste Schlussfolgerungen zu ziehen unter der Fragestellung:
Wie seniorenfreundlich stellt sich die Stadt in den ausgewählten Problemfeldern gegenwärtig dar und welche Handlungskonsequenzen können abgeleitet, welche konkreten Maßnahmen vorgeschlagen werden? Wo können und wollen sich die SeniorIinnen konkret einbringen?

Das Projekt wurde aus Mitteln des Bundesmodellprogrammes "Aktiv im Alter - Alter schafft Neues" gefördert.

 
Schriftgröße | 100% | 112% | 125%