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Beteiligungsworkshop 4: „Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen“

Termin

Donnerstag den 20. April 2023


Ablauf

Folgender einheitlicher Ablauf ist für die Expert:innenWorkshop vorgesehen:
Phase 1: Begrüßung, Orientierung und thematischer Einstieg
Phase 2: Diskussion
Phase 3: Ergebnissicherung, Ausblick und Abschied

Materialien

Arbeitsmaterialien für die einzelnen Beteiligungsworkshops sind jeweils auf einer Unterseite zusammmengefasst:
Siehe: Arbeitsmaterialien


Dokumentation
Teilnehmer:innen des Beteiligungsworkshop 4: „Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen“ am 20. April 2023 in der Diskussion

Teilnehmer:innen des Beteiligungsworkshop 4: „Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen“ am 20. April 2023 in der Diskussion

Am 20. April 2023 10:00 Uhr bis 13:00 Uhr wurde die sechsteilige Workshopreihe mit dem Thema "Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen" fortgesetzt. An der lebhaften und ergebnisorientierten Diskussion beteiligten sich etwa 30 eingeladene Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen der Verwaltung, Politik, Verbänden, Akteur:innen aus den Kommunen sowie engagierten Senior:innen. Interessant an dem Thema war, dass es bislang noch nicht explizit als Leitlinie mit einem Maßnahmenpaket in den Seniorenpolitischen Leitlinien aus dem Jahre 2017 enthalten war.

Zunächst benannte der Landesseniorenbeauftragte des Landes Brandenburg, Norman Asmus, Ziel und Zweck der Workshopreihe und ordnete sie in den Prozess der Fortschreibung der Seniorenpolitischen Leitlinien durch die Landesregierung ein. Ihm schlossen sich Anke Pergande von der Akademie 2. Lebenshälfte mit einer kurzen Darstellung der Ergebnisse der "SeniorenDIALOG II: Seniorenbefragung 2022" und einem kurzen Input zu verschiedenen Aspekten der Einsamkeit im Alter an, sowie Andreas Keil vom MSGIV - Grundsatzreferat Soziales und Matthias Wilke vom MSGIV - Referat 26 (Rentenversicherung) mit Ausführungen zum Thema "(Materielle) Armut im Alter und soziale Sicherung".

Das sich anschließende Gespräch drehte sich um die Themen "Altersarmut" sowie "Einsamkeit (Soziale Isolation)". Beleuchtet wurden jeweils der aktuelle Stand, welche Bedarfe und Probleme es gibt, die Ziele und mögliche Maßnahmen, die zur Zielerreichung notwendig sind. Benannt wurden außerdem Beispiele guter Praxis, aus denen ebenfalls Maßnahmen abgeleitet wurden. Die Ergebnisse wurden protokolliert und stehen auf dieser Seite zum Download zur Verfügung.

Die wichtigsten Punkte der Diskussion waren:

Verschiedene Armutsdimensionen

Armut und Einsamkeit sind im Alter oft eng miteinander verbunden. Armut als Exklusionsursache ist nicht nur ein finanzielles Phänomen, sondern auch ein soziales, gesellschaftliches und kulturelles – und damit auch Ursache von Einsamkeit. Das Thema erfährt derzeit auch auf Bundesebene mehr Aufmerksamkeit.

Gleichzeitig wissen viele Menschen nicht, welche Unterstützungsmöglichkeiten bestehen und auf welche Leistungen sie Anspruch haben. Es gilt hier, niedrigschwellige Beratungsstellen aufzubauen und themen-, bereichs- und sektorenübergreifend die Akteure zu vernetzen und zu sensibilisieren, damit auch die schwer ansprechbare Zielgruppe erreicht und informiert werden kann, um auch verdeckte Armut sichtbar zu machen. Begleitet werden sollten diese Maßnahmen von einer Entstigmatisierung der Inanspruchnahme von Grundsicherung oder Wohngeld+ sowie dem Abbau von Bürokratie und der Vereinfachung von Anträgen im Sinne der Barrierefreiheit.

Ein großer und wichtiger Aspekt ist die Frage des Wohnens im Alter. Die altersgerechte Sanierung des Eigentums ist zunehmend ebenso eine Kostenfrage wie auch die steigende Kosten auf dem Mietmarkt, auf dem aktuell 2,5 Mio Wohnungen fehlen.

Vor allem Pflegebedürftigkeit wird angesichts potentiell hoher Kosten und Zuzahlungen als Armutsrisiko wahrgenommen. Es stellte sich die Frage, ob die Pflegeversicherung zu einer „echten Teilkasko“ umgestaltet werden kann. Um den Verbleib in der eigenen Häuslichkeit möglichst lang gewährleisten zu können, ist ein großes Netz von unterstützenden Akteuren – haupt- und ehrenamtlich – notwendig. Es müssen also mit einer ganzheitlichen Betrachtung übergreifende Vernetzungsstrukturen geschaffen und gepflegt werden.

Einsamkeit

Einsamkeit, verstanden als soziale Isolation, ist ein subjektives Empfinden, das aus der Diskrepanz zwischen effektiven und gewünschten Beziehungen rührt, wenn also soziale Kontakte nicht den eigenen Bedürfnissen und Wünschen entsprechen. Dabei geht es um Qualität statt Quantität.

Ganzheitliches Vorgehen

Um die Probleme der Altersarmut und der Einsamkeit angehen zu können, ist seitens der Kommune ein sozialräumlich und sektorenübergreifend ganzheitliches Vorgehen notwendig – und die Auffassung von altersspezifischen Angeboten als Pflichtaufgabe statt einer freiwilligen.

Um bedarfsgerecht agieren zu können, sind verlässliche Daten notwendig, also eine armutsbezogene Datenerfassung im Sinne eines Frühwarnsystems. Altersarmutpräventiv wirken selbstverständlich sichere und höhere Einkommen während des Erwerbslebens aber auch die Möglichkeit der Erwerbsarbeit im Alter.


Die Ergebnisse zum Download
Gute Praxisbeispiele welche im Rahmen des Beteiligungsworkshop 4: „Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen“ am 20. April 2023 gesammelt wurden

Gute Praxisbeispiele welche im Rahmen des Beteiligungsworkshop 4: „Altersarmut/Einsamkeit bekämpfen“ am 20. April 2023 gesammelt wurden


Partner

Partner bei der Planung und Umsetzung des Beteiligungsworkshops ist die
Fachstelle für Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ)

gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

 
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