Die verschiedenen Teilprojekte wurden mit finanzieller Unterstützung mehrerer Ministerien sowie aus Lottomitteln des Landes Brandenburg und durch das Seniorenpolitische Maßnahmepaket des Landes realisiert.
11. Brandenburger Aktionstag Wohnen im Alter 2023
Alles gut beDacht? Wohnen im Alter in Zeiten des Klimawandels
Dokumentation
29. November 2023 - 11:00 Uhr bis 15:30 Uhr
Der Brandenburger Aktionstag Wohnen im Alter fand in diesem Jahr wieder als Online-Veranstaltung statt - am 29.11.2023 von 11:00 - ca. 15:30 Uhr. Auf der Agenda stand ein Fachaustausch über eine bedarfsgerechte Quartiersentwicklung unter sich ändernden klimatischen Bedingungen.
In einführenden Vorträgen wurde der Klimaschutzplan Brandenburg sowie der Zusammenhang zwischen Klima und Gesundheit dargestellt, bevor sich intensiv dem Thema Wohnen und Bauen im Rahmen einer übergreifenden Quartiersentwicklung in Stadt und Land zugewandt wurde. Aspekte wie klimaneutrales, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen standen ebenso auf der Tagesordnung wie das Erreichen von Klimaresilienz bei zunehmender Hitze, Trockenheit und Starkregen. Welchen Faktor spielen dabei Klimaoasen und eine Strategie zur Begrünung von Dächern, Wänden und unserer Umgebung?
Abschließend wurden Beispiele guter Praxis sowie Tools und Tipps für den Alltag auch von Senioren und Seniorinnen vorgestellt.
Die Veranstaltung wurde in enger Kooperation mit der Fachstelle für
Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ) sowie mit dem
Landesseniorenbeauftragten Brandenburgs Norman Asmus organisiert und
durchgeführt.
Auftakt
Anke Pergande von der Akademie 2. Lebenshälfte begrüßte die Gäste und gab kurz technische Hinweise für den reibungslosen Ablauf.
Im Folgenden führte sie in das Thema ein. Ausgehend vom Wohnen, den eigenen vier Wänden, als eines der bedeutsamsten Grundbedürfnisse älterer Menschen blickte sie kurz auf letzten 10 Wohntage und ihre Themen zurück, um sodann den Bogen zur Aktualität des Klimawandels - dem diesjährigen Thema und den Referent:innen zu schlagen.
Startpunkt ist die Entwicklung des Hitzeaktionsplans der Landesregierung als Teil der
Klimaanpassungsstrategie des Landes im Bestreben, die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Auswirkungen extremer Hitze zu schützen, um dann auf den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Klimawandel zu kommen.
Bei den Impulsvorträgen wird beleuchtet, wie wir im Zusammenhang mit Wohnen Einfluss auf das Klima im Großen und im Kleinen nehmen können. Ansatzpunkte bietet das ressourcenschonende und nachhaltige Bauen. Etwa 40% des gesamten CO2-Ausstoßes in Deutschland geht auf den Bau und den Betrieb von Gebäuden zurück, die Baubranche produziert mehr als die Hälfte des anfallenden Mülls und rund 90% der nicht nachwachsenden mineralischen Rohstoffe werden zu Baustoffe.
Wie können jedoch auch Hitze durch Begrünung von z.B. Fassaden und Dächern mit einfachen Maßnahmen begegnet werden? Wie sieht die Perspektive der Wohnungswirtschaft aus und welche Maßnahmen werden bereits bei einem neu entstehenden Quartier in Drewitz mit einbezogen? Welche unerwarteten Widerstände stellen sich einem dabei?
Als Praxisbeispiele werden die Potsdamer Hitzeschutzmaßnahmen vorgestellt, welche die Stadt Potsdam, in diesem Jahr bereits frühzeitig auf den Weg brachte sowie kleine Helferlein, die helfen können, in heißen Zeiten einen kühlen Kopf zu bewahren.
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Anke Pergande, Alles gut beDacht - Einführung
PDF-Datei (143 kB), Dezember 2023
Informieren
Hitzestrategie des Landes Brandenburg
Aufgrund einer kurzfristigen Erkrankung von Katharina Wiegmann (FAPIQ - Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg) musste ihr Beitrag leider entfallen. Wir wünschen gute Besserung und sind zuversichtlich, dass sich zu einem anderen Zeitpunkt die Gelegenheit zu einem Austausch ergeben wird.
Aus diesem Grund wurde auch der geplante Ablauf den 11. Wohntags leicht anders gestaltet und Frau Pergande las einen Artikel von Frau Wiegmann vor, welcher in Kürze im Rahmen der Grünen Reihe veröffentlicht wird: "Hitzeaktionsplan Brandenburg: Strategische Maßnahmen zum Schutz älterer Menschen während Hitzeperioden im Land Brandenburg".
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Katharina Wiegmann, Artikel Hitzeaktionsplan Brandenburg
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Gesundheit und Klimawandel
So startete David Vogel von KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. mit dem ersten eigentlichen Vortrag zum Thema Gesundheit und Klimawandel. Herr Vogel ist Teil des Hitzeteams von KLUG und in der Projektleitung zur Förderung von Hitzeresilienz in stationären Pflegeeinrichtungen. Er stellte fest, dass in einem Artikel in "The Lancet" bereits 2015 der Klimawandel als die größte Herausforderung für die globale Gesundheit des 21. Jahrhunderts beschrieben wurde und entwickelte in Anlehnung daran ein komplexes Schaubild sich direkt und indirekt bedingender Auswirkungen der Klimakrise auf die Gesundheit von uns Menschen.
So ist durch durchschnittliche und extreme Temperaturerhöhungen infolge von veränderten Niederschlägen, Meeresanstieg und Wetterextreme sowie daraus resultierenden Ereignissen wie Flut, Hitzewellen, Trockenheit und Brände die Gesundheit direkt betroffen. Indirekt haben verringerte Erträge in Fischerei und Landwirtschaft, verringerte körperliche Leistungsfähigkeit, Verlust an Artenvielfalt und Ökosystemen, veränderte Feinstaubbelastung und Pollensaison auch Auswirkungen auf unsere Ernährung, Psyche, Krankheiten und allergische Reaktionen.
Doch zeigte Herr Vogel auch auf, dass in den Gefahren, welche der Klimakrise innewohnen, auch Chancen ruhen - wenn wir sie nutzen. Unter dem Motto "Was fürs Klima gut ist, ist auch für die Gesundheit gut" skizzierte er direkte und indirekte Co-Benefits von Klimaschutzmaßnahmen, welche sich auf die Gesundheit auswirken. Er schloss mit der Aussage: "Es wird zu radikalen Veränderungen kommen - ob wir es wollen oder nicht". Wir haben die Wahl zwischen "Transformation by Desaster" oder "Transformation by Design".
11. Aktionstag Wohnen im Alter - David Vogel, Klimawandel und Gesundheit
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Impuls
Ressourcenschonende und nachhaltige Bauweise
Den Ball der innewohnenden Chancen des Klimawandels griff Andrea Bitter von Architects4Future in ihrem Impuls-Beitrag zu nachhaltigen Bauen gleich mit der ersten Folie auf: Hier erläuterte sie, dass sich die Kosten des Klimawandels ohne Investitionen in Anpassungsmaßnahmen wesentlich erhöht auf das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland auswirken.
Ausgehend von den 10 Forderungen des Architects4Future e.V. für eine echte Bauwende, in der u.a. das Überdenken von Bedarfen und das kritische Hinterfragen von Abriss gefordert wird, schilderte sie, dass im gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes nur etwa 20% der entstehenden CO₂-Emissionen auf die eigentliche Nutzungsphase entfallen. Der Löwenanteil steckt in der Produktions- und Entsorgungsphase in Form von Grauer Energie und Grauen Emissionen.
Deshalb lautet ihre Forderung: Das neue Bauen heißt nicht mehr bauen! Sondern UM-Bauen, denn Deutschland ist bereits gebaut. Erhebungen zeigen hier, dass sich seit 1960 der Raumwärmebedarf etwa halbiert, sich jedoch die Wohnfläche pro Kopf etwa verdreifacht hat. Ein klassischer Reboundeffekt. Deshalb sieht sie im Bestand einen "unsichtbaren Wohnraum" (D. Fuhrhop) von 4,3 Mio. zusätzlicher Wohnungen schlummern, u.a. durch Umnutzung, Lehrstandaktivierung und Aufsatteln. Ergänzt durch eine Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft (Cradle to Cradle), der Einführung eines Gebäuderessourcenpasses sowie der WiederverWENDung und WiederverWERTung eröffnen sich uns Chancen, die Klimakrise im Bausektor zu gestalten.
Verschiedene, sehr unterschiedliche Beispiele des Umbaus, bzw. Neubaus machten den Ansatz greifbar. Im zweiten Teil des Vortrags ging Frau Bitter auf die Themen Resilienz unserer Städte, Klimafolgen, Regen (Zuständigkeiten), Hitze (regionale Aktionspläne, Dämmung, Begrünung) mit anschaulichen Beispielen und Hilfestellungen ein.
Weiterführende Links aus dem Chat:
- Die Homepage von D. Fuhrhop: https://www.daniel-fuhrhop.de/de
- Das erwähnte Buch "Der unsichtbare Wohnraum" erhalten Sie kostenlos als Download unter: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-6900-8/der-unsichtbare-wohnraum/?number=978-3-8394-6900-2
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Andrea Bitter, Nachhaltiges Bauen
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Örtlicher Impact von Fassadengrün
Vor allem in den inzwischen oft nachverdichteten Städten ist der Platz für die Anlage von Parks oder das Pflanzen von Bäumen rar. So scheint es zumindest. Die Nachteile unbegrünter Gebäude sind vielfältig: sie heizen sich auf, das Regenwasser fließt verzögerungsfrei in die Kanalisation ab, sie reflektieren den Lärm, die Gebäude sind den Elementen ungeschützt ausgesetzt, die Luftqualität sinkt und auch das Stadtbild ist als Ergebnis einzelner Objektplanungen geprägt und zeigt oft versiegelte Flächen.
Einen Weg, die reichlich verfügbare Vertikale zu nutzen oder
auch die Dächer, präsentierte Felix Mollenhauer vom Bundesverband GebäudeGrün
e.V.. Die Vorteile sind vielfältig. Verdunstung und Verschattung führen zu
einer Senkung der Lufttemperatur. Durch den Rückhalt von Regenwasser steht
dieses Flora und Fauna zur Verfügung und auch Abflusspitzen werden gemindert.
Die Begrünung von Fassaden und Dächern bindet Staub- und Luftschadstoffe und
dient der CO2-Speicherung. Gleichzeitig fördern sie die Biodiversität, wirken
ökologisch ausgleichend und bieten Trittsteinbiotope. Insgesamt wird die
Lebensqualität gesteigert, da sich das Wohnumfeld verbessert und auch der
Lärmschutz steigt. Aufgrund des Schutzes der Gebäudehülle und der Dämmwirkung
bzw. Kühlleistung geht die Gebäudebegrünung auch mit einem ökonomischen Gewinn
einher.
So vielfältig wie die positiven Wirkungen sind, sind auch die Wege der Umsetzung. Beinahe für jedes Anliegen und jeden Anspruch gibt es mindestens eine individuell realisierbare Möglichkeit.
Weiterführende Links aus dem Chat:
- Greencity / Das Begrünungsbüro: https://www.greencity.de/projekt/begruenungsbuero/
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Felix Mollenhauer, Örtlicher Impact von Gebäudegrün
PDF-Datei (3 MB), Dezember 2023
Perspektive Wohnungswirtschaft am Beispiel Drewitz
Die Fragen und Beiträge zu den vorangegangenen Vorträgen aufgreifend stellte Gregor Heilmann, Geschäftsführer der GEWOBA Wohnungsverwaltungsgesellschaft Potsdam mbH, die Perspektive der Wohnungswirtschaft am Beispiel Drewitz vor. Zu den Zielen der ProPotsdam gehören unter anderen auch die nachhaltige Quartiersentwicklung, das generationengerechte Bauen sowie der Klimaschutz in der Sanierung. Er machte darauf aufmerksam, dass der Wohnraum pro Kopf durch die Zunahme kleinerer Haushalte steigt – inzwischen auf mehr als 47qm gegenüber knapp 35qm vor dreißig Jahren. Im Alter leben vor allem Frauen allein. Gleichzeitig suchen vor allem Familien oft vergeblich eine größere Wohnung. Um hier Abhilfe zu schaffen – zu großer Wohnraum auf der einen, zu kleiner auf der anderen – gibt es in Potsdam verschiedene Ansätze wie eine Wohnungstauschbörse, Prämien, reduzierte Miete oder Zuschüsse zu Umzügen.
Um ihre Klimaschutzziele zu erreichen, kooperiert die ProPotsdam
mit den Stadtwerken. Sie verfolgt eine Strategie mit dem Ansatz, fossile
Fernwärme durch Reduktion des Energiebedarfs einerseits und Steigerung des Anteils
erneuerbarer Energien zu minimieren. Dazu gehört die Ausstattung von Balkonen
mit Sonnensegeln genauso wie die Installation von PV-Anlagen auf den Dächern oder
die Umstellung der Heizung sowie die Begrünung von Innenhöfen.
In Drewitz wurden versiegelte Flächen – Straßen und Parkplätze
– unter Einbezug der Anwohner:innen, vor allem der Seniorenwohnanlage sowie der
Kindertagesstätte, umgestaltet, sodass ein kleiner Park entstehen konnte, der
den Bedürfnissen der Nutzer:innen nach Schatten, Begegnungsorten und
Spielgeräten entspricht.
Eine an den Klimawandel angepasste Gestaltung des Wohnumfeldes kann gegen Risiken schützen und dabei weitere Nutzen haben. So sinkt die gefühlte Temperatur durch das höhere Kronenvolumen. Die Bäume dienen gleichzeitig als Kohlenstoffspeicher. Die Strukturvielfalt kann die Biodiversität fördern und entsprechende Ausstattung der Innenhöfe fördern die soziale Interaktion.
Eine klug geplante Quartiersentwicklung - das zeigen Quartiere in Drewitz und im Schlaatz - kann nachhaltig auf
das soziale Gefüge wirken, ressourcenschonend sein und die Auswirkungen von Wetterextremen
lindern.
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Gregor Heilmann, Perspektive Wohnungswirtschaft am Beispiel Drewitz
PDF-Datei (4 MB), Dezember 2023
Praxisbeispiele
Potsdamer Hitzeschutzmaßnahmen
Die Stadt Potsdam handelte im Jahr 2023 kurzentschlossen. Bereits im Februar wurde die Stabsstelle Medizinischer Bevölkerungsschutz vom Oberbürgermeister mit der Entwicklung von gesundheitlichen Hitzeschutzmaßnahmen beauftragt. Zu ihnen gehörte, wie Stephanie Ahr vom Medizinischen Bevölkerungsschutz vorstellte, als erste Maßnahme eine Landingpage auf der Homepage der Stadt Potsdam mit Kurztext, FAQs, Verlinkungen und Downloads. Das Online-Angebot wird durch Flyer, Postkarten, Hitzeknigge, Banner, Postern etc. ergänzt. Außerdem wurde ein Hitzetelefon eingerichtet, bei dem sich Anrufer:innen über aktuelle Hitzewarnungen informieren konnten und auch hilfreiche Tipps bekamen, darunter zum Beispiel das kostenfreie Angebot von Trinkwasser in öffentlichen Gebäuden der LHP. Auf der Webseite ist ebenfalls eine Karte der kühlen Orte in der Landeshauptstadt Potsdam zu finden, die stetig ergänzt wird.
Weiterführende Links aus dem Chat:
- Landeshauptstadt Potsdam / Hitze – sind Sie gerüstet? https://www.potsdam.de/de/hitze-sind-sie-geruestet
- hitze.info: https://hitze.info/
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Stephanie Ahr, Gesundheitliche Hitzeschutzmaßnahmen
PDF-Datei (1 MB), Dezember 2023
Leider musste Daniel Willeke von GoingVis seinen Vortrag wegen Krankheit kurzfristig absagen. Hier finden Sie mehr zum spannenden Projekt aus der Elbe-Elster-Region:
Projekt „Leuchtturm LOUISE – Mit kühlem Kopf in heiße Zeiten“
- https://www.leuchtturm-louise.de/das-projekt/
Mechanische Hilfsmittel bei Hitze
Das Thema „Hitzeschutz“ aufgreifend stellte Eva Gehltomholt, Referentin für die Region Südwest der Fachstelle für Altern und Pflege im Quartier, eine Auswahl mechanischer Hilfsmittel vor. Frei nach dem Motto „Was gegen Kälte hilft, kann auch gegen Hitze helfen“ kann zum Beispiel eine Wärmflasche statt mit warmem Wasser mit kaltem oder Eiswürfeln gefüllt werden oder eine Kompresse gekühlt statt erwärmt. Mittlerweile gibt es diese auch als Strümpfe. Eine der größeren gesundheitlichen Gefahren bei Hitze ist die Dehydration. Hier kann eine Wasserflasche mit digitaler Erinnerungsfunktion helfen.
Weitere Tipps stellt das Bundesministerium für Gesundheit mit
der Broschüre „Alter + Hitze“ zur Verfügung:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/details/alter-hitze-tipps-fuer-aeltere-menschen.html
Einen Foliensatz zur Hitzeprävention in der Unterstützung
älterer Menschen ist beim Klinikum der Universität München zu finden:
https://www.klinikum.uni-muenchen.de/Bildungsmodule-Aerzte/download/de/CoHEAT/Webinar_Foliensatz_062021.pdf
11. Aktionstag Wohnen im Alter - Eva Gehltomholt, Mechanische Hilfsmittel bei Hitze
PDF-Datei (285 kB), Dezember 2023
Ausblick, Austausch und Diskussion
Diskussion und Austausch
Die sich anschließende Diskussion war aufgrund der Informationsdichte des Dargebrachten und der des bereits geführten Austausches im Anschluss der jeweiligen Vorträge relativ kurz. Es wurde noch einmal betont, dass es - wenn wir uns bereits mitten im Klimawandel und der Transformation befinden - den politischen Willen benötigt diesen Wandel auch gemeinsam gestalten zu wollen. Und wenn die kommunale Verwaltung zum Schluss kommt, ja wir wollen das, dann bedarf es kleine Schritte, um zum Handel zu kommen.
Hier können sich auch die Seniorenbeiräte, die Bildungseinrichtungen oder auch die Kirchen einbringen, indem sie die Themen mitdenken und "unter die Leute bringen". In ländlichen Räumen werden Kirchen bereits öfter ganz praktisch als kühle Räume an heißen Tagen geöffnet.
Weiterführende Links aus dem Chat:
Ansprechpartner zu Baufragen
- Architects4Future: https://www.architects4future.de/ueber-uns/organe
- Architektenkammern regional z.B. https://www.byak.de/planen-und-bauen/beratungsstelle-energieeffizienz-und-nachhaltigkeit.html
Ausblick
Der Landesseniorenbeauftragte Norman Asmus fasste zum Abschluss noch einmal zusammen und gab einen Ausblick. Wenn sich der Aktionsradius im Alter verkleinert, steigt die Wichtigkeit der Wohnung für eine selbstbestimmte 2. Lebenshälfte. Themen wie Barrierefreiheit werden hier seit Jahren in den Focus gerückt, um den Handlungsspielraum zu erhalten.
Gleiches gilt für den Klimawandel und die Extremwetterereignisse in der Folge. Herr Asmus betonte: Wenn wir uns 2015 das Ziel gesetzt haben, das 1,5 Grad-Ziel nicht zu überschreiten, bedarf es verstärkte Anstrengungen, hier "vor die Welle zu kommen".
Vieles hat sich bereits getan und können wir auf der Haben-Seite verbuchen: Seien es die heute beschriebenen Warn-Apps, Internetseiten, Netzwerke zum Hitzeschutz oder Seniorenbeiräte wie in Falkensee, die sich bereits engagieren.
Hier bedarf es aktuell kein perfektes Gesamtkonzept, sondern den Moment des "Loslegens".
Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten.
(Geplantes) Programm
Auftakt
- 10:45 Uhr - Online kommen & letzte Technikchecks
- 11:00 Uhr - 11:20 Uhr Einleitung (Akademie 2. Lebenshälfte, Anke Pergande)
Informieren
- 11:25 Uhr - 11:55 Uhr Hitzestrategie des Landes Brandenburg (FAPIQ - Fachstelle Altern und Pflege im Quartier im Land Brandenburg, Katharina Wiegmann)
- 12:00 Uhr - 12:30 Uhr Gesundheit und Klimawandel (KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V., David Vogel)
Impuls
- 12:35 Uhr - 13:05 Uhr Ressourcenschonende und nachhaltige Bauweise (Architects 4 Future, Andrea Bitter)
- 13:10 Uhr - 13:40 Uhr Örtlicher Impact von Fassadengrün (BuGG - Bundesverband GebäudeGrün e. V., Felix Mollenhauer)
- 13:45 Uhr - 14:15 Uhr Perspektive Wohnungswirtschaft am Beispiel Drewitz (ProPotsdam GmbH, Gregor Heilmann)
Praxisbeispiele
- 14:20 Uhr - 14:35 Uhr Potsdamer Hitzeschutzmaßnahmen (Stadt Potsdam, Stephanie Ahr)
- 14:40 Uhr - 14:55 Uhr „Leuchtturm LOUISE – Mit kühlem Kopf in heiße Zeiten“ (Projekt „GoingVis“, Daniel Willeke)
Ausblick, Austausch und Diskussion
- 15:00 Uhr - 15:15 Uhr Was haben wir? Was hemmt uns? (Wo wollen wir hin? Was brauchen wir dafür?)
- 15:20 Uhr - 15:35 Uhr Ausblick (Seniorenbeauftragter Land Brandenburg, Norman Asmus)