In unserem Film "Streiflichter" erzählen vier Geschichten von
Menschen, die in einer bestimmten Situation in ihrem Leben Bekanntschaft
mit der Akademie 2. Lebenshälfte gemacht haben und ihre
Wegbegleiter*innen wurden.
Streiflichter 25 Jahre Akademie 2. Lebenshälfte
Am 13. Oktober 1994 gründete eine Gruppe von Projektleiter*innen und Betroffenen in Neuruppin den Förderverein Akademie 2. Lebenshälfte im Land Brandenburg e.V.. Sie wollten damit einen Ort für Bildung und Kommunikation für arbeitslose Männer und Frauen in der 2. Lebenshälfte schaffen.
Die Akademie ist bis heute ein Ort des Lernens und Treffpunkt für aktive Menschen in der 2. Lebenshälfte.
Die
90iger Jahre waren durch viele Umbrüche gekennzeichnet. Betriebe
schlossen, viele Menschen in allen Teilen Brandenburgs wurden
arbeitslos. Unter ihnen eine große Anzahl, die über 40 Jahre alt war,
damals zu alt für den Arbeitsmarkt. Für Ältere bedeutete
Arbeitslosigkeit, dass ein Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt sehr
schwierig wurde. Es gab jedoch auch einen großen Bedarf an
Weiterbildung. Von Regine Hildebrandt ins Leben gerufen, war schon 1992
die Initiative „2. Lebenshälfte“ gestartet. So fand der Verein seinen
Namen und seinen Leitgedanken. In den Folgejahren wurden viele Ideen für
passgerechte Bildungsangebote, Beschäftigungsprojekte und Übergänge
zwischen beruflicher und nachberuflicher Tätigkeit regional ins Leben
gerufen. Dabei waren Neuruppin, Eberswalde und Teltow die Schaltstellen.
Hat sich die Gründeridee heute, nach 25 Jahren, überholt? Die Gründeridee war nicht schlechthin Weiter-bildung wegen hoher Arbeitslosigkeit Älterer, sondern es war und ist unsere Leitidee, das Potential der Älteren für Kommunen und Gesellschaft zu zeigen, zu nutzen und weiterzuentwickeln. Diesem Grundgedanken sind wir bis heute gefolgt. Und es ist eine Mammutaufgabe. Nur langsam änderten sich Altersbilder in Kommunen und auch bei den Älteren selbst. In den 2000er Jahren ist immer klarer geworden, wie vielfältig und regional unterschiedlich die demografischen Veränderungen im Land sind und dass die Kommunen altern. Ein Viertel der Brandenburger ist heute über 65 Jahre alt.
Unsere Angebote an Ältere und Senior*innen sind vor allem welche für ein aktives und selbstbestimmtes Älterwerden. Schon seit 1999 sind wir anerkannter Träger der Weiterbildung im Land Brandenburg, das heißt, bei uns gibt es ein breites Angebot an Kursen und Veranstaltungen, Bildungsfahrten, die alle Bürger*innen wahrnehmen können. Hier setzt man sich mit den Fragen der Zeit auseinander, hält sich geistig fit und beweglich. Das betrifft auch die ehrenamtliche Arbeit von Älteren. Schon 2002 sind wir in eine große bundesweite Initiative, in die „Seniortrainerausbildung“ eingestiegen, ein Angebot für zukünftige Ehrenamtler. Seitdem unterstützen und beraten wir Seniorinnen und Senioren, die einen Teil ihrer Zeit für andere spenden möchten, beim Finden ihrer eigenen Projekte oder Einsatzorte.
Wir haben es bis heute verstanden, unseren überregionalen Verein an allen unseren Standorten regional zu entwickeln mit den Partnern vor Ort. Bei der Akademie und ihren acht Standorten gibt es keine zentralen Angebotsvorgaben. Wir bemühen uns, den Zeitgeist aufzunehmen und für die Älteren Chancen aufzuzeigen. Das betrifft aktuell auch das Thema Digitalisierung. So bieten wir unseren Teilnehmer*innen Lernen mit interaktiven Tafeln und Dokumentenkameras und Technikberatungen an. Wir möchten alle, die zu uns kommen, davon überzeugen, dass „digital auch digitoll“ sein kann. Natürlich kennen wir die Bedenken von Senior*innen. Unsere Aufgabe sehen wir darin, Mut zu machen.
Was wünscht sich
die Akademie 2. Lebenshälfte für die Zukunft? Am Wünschebaum zum
25. Jahrestag, den wir aufgestellt hatten, haben wir folgenden Wunsch
einer Seniorin gefunden: Ich wünsche euch weiterhin viele gute Ideen,
ganz viele begeisterte Senioren, bleibt gesund und bleibt so wie ihr
seid. Das ist uns ein Ansporn. Wir möchten weiter und noch besser ein
Ort für Lernen – Treffen – Engagement für Ältere sein. Wir möchten die
Senior*innen mit modernen und spannenden Angeboten mit in die Zukunft
der 20iger Jahre des 21. Jahrhunderts nehmen. Wir wollen ein Ort sein für
alle Menschen, egal welchen Geschlechts, welcher Hautfarbe und Bildung.
Dokumentation der Veranstaltung am 31.11. "Dem Alter(n) Sinn geben"
PDF-Datei (1 MB), Februar 2020